Kinder sind für uns keine Objekte die benutzt werden, um eigene Vorstellungen in der Erziehung zu erproben oder umzusetzen. Viel wichtiger hierfür sind eigene Erfahrungen des Kindes, denn schon von der Geburt an macht es sich aktiv ein Bild von der Welt. Wir betrachten die uns anvertrauten Kinder als eigenständige Persönlichkeiten, die einen eigenen Willen haben und über sich selbst bestimmen sollen.
Die Rechte der Kinder, wie in der UN-Kinderschutzkonvention formuliert, sind die Grundlage unseres Handelns.
Deshalb werden bei uns Kinder ermutigt:
ihre Welt zu erkunden und diese sich in ihrer eigenen Weise anzueignen
sich auszuprobieren und mit anderen Dinge zu erforschen, zu experimentieren, zu musizieren, sich zu bewegen und den eigenen Bedürfnis nach Ruhe nachzukommen
ihre Vorstellungen und Fantasien im Spiel auszuleben
selbst zu bestimmen, was wann, wo und mit wem es etwas tun möchte
Nein zu sagen
ihren eigenen Weg zu finden, um Probleme und Konflikte zu lösen
Dazu stehen in unserer Kita verständnisvolle und aufmerksame Erwachsene den Kindern mit Rat und Tat zur Seite.
Für uns sind Kinder keine unselbständigen, unwissenden und hilfsbedürftigen kleine Wesen, sondern:
wir sehen Kinder als neugierige, aktive, wissbegierige Menschen, die durch eigene Erfahrungen und unerschütterliches Tätig sein sich ihr Wissen über die Welt aneignen, Schwierigkeiten meistern, Lösungen suchen um Unabhängigkeit und Selbständigkeit zu entwickeln.
Dazu brauchen Kinder offene und sich selbst weiterbildende Erzieher/innen. Diese wollen jeden Jungen und jedes Mädchen mit seiner unverwechselbaren Individualität wertschätzen, Bedürfnisse und Interessen wahrnehmen und entsprechend darauf reagieren. Dadurch, dass wir den Kindern eine anregende materielle und soziale Umgebung schaffen, fördern wir ihre Entwicklungs- und Bildungsprozesse.
Um die Persönlichkeitsrechte von Kindern zu wissen ist das Eine, aber ein weiterer, wichtiger, Schritt ist, ihnen diese auch tatsächlich im Alltag einzuräumen. Deshalb stehen wir in unserem Handeln einer großen Herausforderung gegenüber. Es erfordert von uns die Fähigkeit, sich selbst zu öffnen und ebenso offen für Probleme anderer zu sein.
Wir versuchen den Kindern das Gefühl zu geben, dass wir Ihr Bestreben zur Selbständigkeit, zur Erkundung der Welt und dem Drang unbekannten Dingen auf den Grund zu gehen ernst nehmen, schätzen und fördern.
Jedes Kind hat ein Recht auf:
Akzeptanz und Wertschätzung seiner Individualität
Unterschiedlichkeit als Bereicherung und Chance betrachten (z.B. andere Sprache, andere Kultur, andere Familienkonzepte, körperliche und geistige Behinderungen usw.)
gleichwertige Behandlung
ein Begegnen auf gleicher Ebene durch Erzieher/innen und alle anderen Erwachsenen in unserer Kita, sowie unter den Kindern
Mitbestimmung und Mitsprache
Gestaltung des Tagesablaufes, Feste, Ferienplanung
Regeln festlegen und verändern (für das Haus, das Zusammenleben, für einzelne Räume usw.)
bei Neuanschaffungen für die Einrichtung
Inhaltliche Gestaltung der Angebote
sein eigenes Tempo
Erzieher/innen, die zulassen und abwarten können
eigene Entscheidungen und gefragt zu werden
über ihre Teilnahme an Angeboten
was, wie, wo und mit wem sie spielen wollen
Entscheidungen über eigene Ideen und Vorstellungen
Bei der Auswahl und Menge ihres Essens
eine vielfältige und anregungsreiche Umgebung
die zum Erkunden, Erforschen, Experimentieren und zur Auseinandersetzung mit seiner Umwelt einlädt und jedes Kind in seinen Selbstfindungsprozessen unterstützt
Fehlversuche – „Versuch und Irrtum“
Hilfe und Unterstützung von den Erwachsenen, wenn gefordert
Erzieher/in mischt sich z.B. nicht ungefragt in die Angelegenheiten der Kinder ein (vorausgesetzt das Wohl des Kindes ist nicht gefährdet und Sachwerte werden nicht beschädigt), sondern lässt ihnen die Möglichkeit sich durch Konflikte weiter zu entwickeln.
Diese Rechte der Kinder in der täglichen Praxis pädagogisch umzusetzen und zu wahren fordert ein hohes Maß an Einfühlsamkeit gepaart mit Kompetenz und Erfahrung seitens unserer Erzieher/rinnen. Im Zuge dessen werden sich unseren pädagogischen Fachkräften ihrer Schwächen und Fehler bewusst und bewegen sich so auf einem ständigen Lernprozess. Dies kommt am Ende v.a. Ihrem Kind zu Gute.